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Herleitung der Formel für die Rotationsmatrix.

Für ein Einheitsquaternion $ \dot q = q_{0} + \mathbf{q}
\cdot \boldsymbol{\mathfrak{i}}$ sind $ \mathbf{Q}$ und $ \bar \mathbf{Q}$ wie in (A.7), (A.8) definiert. Außerdem handelt es sich um Rotationsmatrizen, weshalb auch $ \bar \mathbf{Q}^T \mathbf{Q}$ eine Rotationsmatrix ist. Sie hat folgende Form:
$\displaystyle \bar \mathbf{Q}^T \mathbf{Q}$ $\displaystyle =$ \begin{displaymath}\left(
\begin{array}{cc}
q_0 & \mathbf{q}^T \\
-\mathbf{q}& ...
...hbbm{1}_{3 \times 3} + \mathbf{C}_\mathbf{q}
\end{array}\right)\end{displaymath}  
  $\displaystyle =$ \begin{displaymath}\left(
\begin{array}{cc}
1 & 0 \\
0 & \mathbf{q}\mathbf{q}^T...
... \mathbf{C}_\mathbf{q}\mathbf{C}_\mathbf{q}
\end{array}\right).\end{displaymath}  

Wie man sieht, muss die $ 3 \times
3$ Matrix $ \mathbf{q}\mathbf{q}^T + q_0^2 \mathbbm{1}_{3
\times 3} + \mathbf{C}_\mathbf{q}\mathbf{C}_\mathbf{q}$ auch eine Rotationsmatrix sein. Somit entspricht jedes Einheitsquaternion genau einer Rotationsmatrix in $ \mathbbm{R}^3$. Diese Matrix hat die folgende Form:
\begin{displaymath}\MR= \left(
\begin{array}{ccc}
(q_0^2 + q_x^2 - q_y^2 - q_z^2...
...+ q_xq_0) & (q_0^2 - q_x^2 - q_y^2 + q_z^2)
\end{array}\right).\end{displaymath}      



Die Matrixdarstellung $ \mathbf{Q}$ eines Quaternions erlaubt eine effiziente Schreibweise der Multiplikation. Das Produkt zweier Quaternionen lässt sich als Matrix-Vektor-Produkt schreiben, wenn mit einem Quaternion $ \dot q = q_0 + \mathfrak{i}q_x + \mathfrak{j}q_y + \mathfrak{k}q_z = q_0 +
\mathbf{q}\cdot \boldsymbol{\mathfrak{i}}$ der Spaltenvektor $ (q_0,q_x,q_y,q_z)^T$ assoziiert wird. Damit ergeben sich $ \dot q_1$ und $ \dot q_2$ als

$\displaystyle \mathbf{Q}_1 \dot q_2$ $\displaystyle :=$ \begin{displaymath}\left(\left(
\begin{array}{cccc}
q_{10} & -q_{1x} & -q_{1y} &...
...
\mathfrak{i}\\
\mathfrak{j}\\
\mathfrak{k}\end{array}\right)\end{displaymath} (7.9)
  $\displaystyle =$ $\displaystyle q_{10}q_{20} - q_{1x}q_{2x} - q_{1y}q_{2y} - q_{1z}q_{2z}$  
    $\displaystyle + (q_{10}q_{2x} + q_{1x}q_{20} + q_{1y}q_{2z} - q_{1z}q_{2y})\mathfrak{i}$  
    $\displaystyle + (q_{10}q_{2y} - q_{1x}q_{2z} + q_{1y}q_{20} + q_{1z}q_{2x})\mathfrak{j}$  
    $\displaystyle + (q_{10}q_{2z} + q_{1x}q_{2y} - q_{1y}q_{2x} + q_{1z}q_{20})\mathfrak{k}$  
  $\displaystyle =$ $\displaystyle \dot q_1 \dot q_2.$  

Analog gilt:
$\displaystyle \bar \mathbf{Q}_1 \dot q_2 = \ \ldots \ = \dot q_2 \dot q_1.$     (7.10)

Ein Vektor $ \mathbf{v}= (v_x,v_y,v_z)^T \in \mathbbm{R}^3$ wird durch ein Quaternion dargestellt, das ausschließlich aus einem imaginären Teil besteht, d.h. $ \dot v = 0 + \mathbf{v}\cdot \boldsymbol{\mathfrak{i}}= (0,v_x,v_y,v_z)^T \cdot \boldsymbol{\mathfrak{i}}$. Dadurch ist es möglich, eine Rotation durch das Hintereinanderschalten von Multiplikationen der Quaternionen auszudrücken:

\begin{displaymath}\mathbf{v}_{rot}
= (\bar \mathbf{Q}^T\mathbf{Q}) \left(
\begi...
...ft(\mathbf{Q}
\dot v
\right) \dot q^*
= \dot q \dot v \dot q^*.\end{displaymath}     (7.11)

Im nun anschließenden Abschnitt wird nachgewiesen, dass das Einheitsquaternion $ \dot q = q_{0} + \mathbf{q}
\cdot \boldsymbol{\mathfrak{i}}$ mit $ q_0 = \cos
\frac{\theta}{2}$ und $ \mathbf{q}= \mathbf{n}\sin \frac{\theta}{2}$ tatsächlich eine Rotation um den Winkel $ \theta$ um den Einheitsvektor $ \mathbf{n}$ darstellt (vgl. Abbildung 3.1).


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Andreas Nüchter
2002-07-10